Neue Heißpressen-Kombination im Ressort Werkstoffe
24. Februar 2025

Mit Beginn des Jahres 2025 wurden am IHD zwei neue Heißpressen der Fa. Höfer in Betrieb genommen. Zum einen handelt es sich um eine Massivholzplattenpresse zur Lagen- und Flächenverklebung und zum anderen um eine Kurztaktpresse für Beschichtungen. Die Konfiguration der beiden Pressen ermöglicht darüber hinaus eine Vielzahl weiterer FuE-Aktivitäten.
Beschichtungsversuche
Mehr als 50 % aller hergestellten Spanplatten und MDF werden durch Direktbeschichtung mit Harz imprägniertem Papier in Kurztaktpressen veredeltet. Die neuen Pressen ermöglichen eine Skalierung ausgehend von Labormustergröße (150 x 150 mm) auf Funktionsmustergröße (1200 x 800 mm). Dadurch können Presskonzepte (Pressdruck, -zeit, -temperatur) für neue Beschichtungen und Werkstoffe mit verhältnismäßig geringem Materialaufwand entwickelt werden. Es ist möglich, die Übertragbarkeit auf eine deutlich größere Fläche zu erproben und darauf aufbauend Vorhersagen bezüglich der Prototypen-Entwicklung zu treffen.
Klebstoffentwicklung
Für eine erfolgreiche Klebstoffentwicklung ist es notwendig, bereits in einem frühen Entwicklungsstadium Aussagen über die Erfolgsaussichten zu treffen. Die Kombinationspresse ermöglicht mit einer Presskraft von 12 bis 400 kN und einer Presstemperatur bis 300 °C sowohl Lamellenverklebungen als auch die Fertigung von Partikelwerkstoffe im Kleinformat (150 x 150 mm). Damit kann die Eignung neuer Klebstoffsystems unter realistischen Prozessbedingungen bereits mit geringer Klebstoffmenge überprüft werden.
Leichtbau
Das Verkleben von Lagen zur Herstellung von Sandwichplatten erfordert einen geringen, sehr genauen Pressdruck über die gesamte Pressfläche. Die Konzeption der Kombipresse erlaubt bei jeweils voller Auslegung der Pressfläche minimale Drücke von 1 bis 2,5 bar. Stehen nur sehr geringe Materialmengen für Produktentwicklungen zur Verfügung, können mit der halben Belegung der Pressfläche noch Pressdrücke von 3 bis 5 bar exakt realisiert werden.