Projekt „Thermosandwich“ gestartet

10. März 2025

Prinzipskizze des Sandwich-Verfahrens

Im November des vergangenen Jahres startete das Projekt „Thermosandwich“, das sich mit einer speziellen Ausgestaltung der thermischen Holzmodifizierung im offenen (drucklosen) Verfahren befasst. Diese umweltfreundliche Vergütung von Holzarten geringer Dauerhaftigkeit ist besonders durch den sanktionsbedingten Wegfall der Sibirischen Lärche wieder von größerem Interesse.

Das Sandwichverfahren war bereits vor einigen Jahren vom IHD entwickelt und zum Patent angemeldet worden. Die Überführung zur industriellen Reife wurde jedoch mangels Nachfrage bisher nicht weiter verfolgt. Kern des Verfahrens ist es, die Vorteile von offenem Verfahren mit vollständigem Sauerstoffabschlusses zu kombinieren und so wirtschaftlichen und qualitativen Mehrwert zu bieten.
Im Projekt soll das Sandwichverfahren auf Basis belastbarer Versuchsdaten qualifiziert und validiert werden; zudem sollen zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten für Thermokammern zur Behandlung von Holzwerkstoffplatten sowie flachen bzw. kleinteiligen Stücken geschaffen werden. Damit sollen die technologische Expertise des IHD zur thermischen Modifizierung ausgebaut und Bemühungen zum Aufbau neuer Produktionskapazitäten für TMT vor allem in Deutschland unterstützt werden.
Kern des Sandwichverfahrens ist die Behandlung von Holz und Holzwerkstoffen zwischen Metallplatten in offenen (drucklos betriebenen) Thermokammern, wie sie z. B. von Vakuumkammern bekannt sind. Der so geschaffene mechanische Sauerstoffabschluss bewirkt zugleich eine Formstabilisierung sowie einen Schutz der Materialoberfläche.
Die bisherigen Voruntersuchungen sollen im kleintechnischen Maßstab (IHD‑Thermokammer mit 1,20 m Nutzlänge) an Zwillingsproben aus Holzwerkstoffen und Vollholz untersetzt und verifiziert werden. Auch sollen technische Lösungen für ein Upscaling in den Industriemaßstab gefunden sowie eine Aufwand-Nutzen-Betrachtung durchgeführt werden.